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USA Reise durch das Death Valley November 2009

abendliche Ruhe vor dem Sonnenuntergang
letzte Sonnenstrahlen über der Wüste
Baumgerippe stemmt sich gegen die Naturgewalten
Schlafgelegenheit ohne Platzprobleme
Endlose Sandpisten führen durch die langen Täler
Nicht nur früher holte sich die Wüste ihre Tribute
auf den“beaten tracks“ ist wenig Verkehr
Karge Landschaften verzaubern
Wegkreuzung die man nicht vergisst
Ein Mysterium in der Race Track Playa

Death Valley, XXL Umluftbackofen

Nach der Ankunft in Vacaville Kalifornien wurde alles für die Las Vegas SEMA Show vorbereitet. George von Extreme Outback kam auf die Idee, ich könnte den Ford Excursion seiner Frau mit nach Las Vegas nehmen. So wurde alles Offroad Equipment wie Handwinde, Extreme Air Kompressor (von Extreme Outback), Reifenreparaturmaterial und Campingausrüstung geladen und festgezurrt.

Über den Lake Tahoe liegt der legendäre Rubicon Trail, es geht über die Route US395 nach Bishop, was von Norden her ein guter Ausgangspunkt zum Auffüllen aller Vorräte ist. In der Fireside Alpenlodge in South Lake Tahoe hatte ich mich über Internet bereits eingehend über Death Valley informiert und die wichtigen Punkte und Routen vom Laptop auf das GPS geladen. In der Schweiz sind wir uns ja Pässein den Bergen gewohnt, aber hier geht’s rauf, immer mal wieder auf über 2000m, und runter auf Meeresniveau. Auf der Anfahrt hatte ich mich auch schon eingehend an den Geländewagen in der Dimension XXL gewöhnt. Das Liftkit, die grossen Räder und der bärenstarke 6 Liter Ford Super Stroke Turbodiesel mit Motortuning (Leistung von 350PS) und der riesige Radstand sind schon beachtlich. Über viele Jahre wurde hier im valley Borax, das weisse Gold abgebaut, was lukrativer als Silber und Gold war.

Death Valley besticht durch die karge Natur, welche extremste Temperaturen von gegen 600 C und kaum Niederschlag überstehen muss. Die Wolken verlieren all die Feuchtigkeit an den westlichen bis zu 3000m hohen Bergketten der Sierra Nevada. Death Valley selber ist wie ein Umluftbackofen. An den hohen Bergketten steigt die Hitze auf und mischt sich mit leicht kühlerer Luft und senkt sich in der Mitte des Tales wieder ab, die Hitze kann nicht abfliessen, somit wiederholt sich der Kreislauf Tag um Tag, bis jeweils die Sonne untergeht.

Die ersten Menschen wurden vor 10'000 Jahren in dieser Gegend vermutet. In der Neuzeit waren die ersten Goldgräber 1849 durch Death Valley unterwegs und nur knapp der Hitze und den Strapazen entkommen.

Unterschiedliche bizzare Kakteenbäume zeichnen die verschiedenen Täler, der kupferfarbene oder schwarze Boden ist all gegenwärtig. Diverse topfebene Salzebenen sind auf den Nationalpark verteilt. Die Bekannteste ist die Racetrack Playa, wo sich bis zu 350kg schwere Steinblöcke wie von Geisterhand bewegen und lange Spuren in der salzhaltigen Erde hinterlassen. Niemand hat diese sich je bewegen sehen und die Geologen rätseln seit Jahren über dies spezielle Phänomen. Vereinzelt trifft man auf „kleine“ Sanddünen (Eureka oder Mesquite Flat Dunes), bis man davor steht und bemerkt, dass diese mit über 200m Höhe locker mit Saharasanddünen mithalten. Klein ist immer relativ, wenn diese mit den 2000 bis 3000 Meter hohen umliegenden Berge verglichen werden.

Death Valley NP eignet sich hervorragend zum Auskundschaften mit Geländewagen oder SUV. Es ist zwar verboten, die vorgegebenen Off Road Routen zu verlassen, doch es sind Strecken zu hauf für alle Ansprüche zu finden. Im „touristischen Bereich“ sollten die offiziellen Campingplätze benutzt werden. Abseits der Hauptrouten liegen wunderschöne Plätze zum Übernachten. Mit gut ausgerüsteten Fahrzeugen ist das Befahren der westlichen Tracks, Pisten und Pässe zu empfehlen, wobei nur Fahrzeuge mit hoher Bodenfreiheit, Geländeuntersetzung, guten Off Road Reifen, Navigationsausrüstung und Bergematerial zum Einsatz kommen sollten. Der Ford Excursion hatte alle Anforderungen erfüllt, trotzdem musste ich mehrere Male wegen der schieren Fahrzeuggrösse und Radstand kapitulieren und umkehren, hätte mir einen unserer „kleineren“ IBS LandCruiser gewünscht! Da ich das Fahrzeug ausgeliehen bekam und auch alleine unterwegs war, wollte ich keine unnötigen Risiken eingehen. Schon nur die Zähmung der 350PS mit gewaltigem Drehmoment im LowRange war eine Herausforderung für sich. Nach ablassen des Reifendrucks auf ca. 27psi ging es auf den vielen Pistenkilometer mit beachtlichem Wellblech komfortabel zur Sache. Der mitgeführte Kompressor pumpte die grossen Räder jeweils in Rekordzeit wieder auf.

Death Valley NP deckt eine riesige Fläche ab. In einer Woche können viele sehenswerte Orte besucht werden. Sobald man aber vereinzelt die „beaten offroad tracks“ in Angriff nimmt sind ein paar Tage extra empfehlenswert.

Anfahrtsrouten:

Von Las Vegas: 150km über HWY160+178 nach Shoshone

Von L.A.:340km nach Panamint Springs

Ausdehnung des Death Valley NP.:ca. 80x230km

Beste Reisezeit:
Herbst, Winter, Frühling, Herbst. Sommer ist mit speziellen Vorkehrungen auch möglich

Besondere Gefahren: Klapperschlangen, sich verfahren, zu wenig Wasser im Sommer

Kosten National Park: $20 pro Fahrzeug

Navigation: Garmin USA City Navigator zeigt 98% aller Tracks

www.nps.gov/deva/planyourvisite/backcountryroads-2.pdf zeigt alle Tracks mit 4WD Info

Für die anspruchsvollen 4WDer: Steel Pass, Lippincott Rd, South Pass 1847m, North Pass 2248m, Goler Canyon, Butte Valley (PS: Nur geeignet für nicht zu grosse Fahrzeuge mit viel Bodenfreiheit, im Winter werden  Schneeketten benötigt)

Mit herzlichem Dank an George Carousos, Extreme Outback Products ,Vacaville, USA

Gruss von Beat Wyss, IBS GmbH

Die hintere Bergkette ist 3000m hoch, notabene ab Meeresniveau
Der schnelle Extreme Kompressor ist ein Traum
Bis 80m unter Meeresspiegel
Die Hinterbremse spielt verrückt auf der Wellblechpiste
Ohne Navigationsmittel kann es ungemütlich werden
Vegetation gemacht für die Gluthitze

Einige schöne Panoramabilder:

StovepipeWells für Vorräte und „Gas“
Eureka Dunes sind über 200m hoch
Ghosttown früherer Goldgräber
Rumfahren in den Dünen wird nicht toleriert
auf den“beaten tracks“ ist wenig Verkehr
Grosse Räder und langer Radstand helfen auf Wellblechpiste
Bilder von einem “anderen Planeten”
Hintereingang zum Nationalpark
In den Randstunden des Tages sind die Farben am eindrücklichsten